Arbeitssicherheit im Fokus: Praxisorientierte KOPAS-Schulung und ERFA-Workshops
Im Rahmen unserer Branchenlösung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz lag der Fokus bei der diesjährigen KOPAS-Schulung und den ERFA-Tagungen auf praxisnahen Schulungen. In Workshops zu Evakuationsplanung, Arbeiten in der Höhe und Chemikaliensicherheit sowie Gefährdungsermittlung an Maschinen wurden die Teilnehmenden intensiv auf ihre Aufgaben als KOPAS vorbereitet.
ERFA-Tagung: Workshops für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz
Die jährliche obligatorische Weiterbildung im Rahmen der ERFA-Tagung fand in diesem Jahr an der OST – Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil sowie am Berufsbildungszentrum Olten statt. Der Fokus lag dabei auf praxisnahen Workshops zu drei zentralen Themen: Evakuationsplanung, Arbeiten in der Höhe und Chemikaliensicherheit. In wechselnden Workshops wurden die Teilnehmenden in Gruppen durch die einzelnen Themen geführt.
Im Workshop zum Thema Arbeiten in der Höhe verdeutlichte Urs Haberstich von der Suva Luzern die drohenden Risiken, die zu Absturzunfällen führen können. Jährlich ereignen sich etwa 9’000 solcher Unfälle, von denen 280 zu bleibenden Schäden oder sogar zu Invalidität führen. Haberstich betonte, dass es entscheidend sei, für sichere Arbeitsplätze und Zugänge zu sorgen und keine Improvisationen zuzulassen. Die Teilnehmenden wurden sensibilisiert, bei jeder erkannten Gefahr sofort zu handeln und nur mit geeigneten Hilfsmitteln zu arbeiten.
Der Workshop zur Umsetzung der Chemikalienverordnung, geleitet von Sicherheitsingenieur Dr. Bruno Albrecht, behandelte den verantwortungsvollen Umgang mit gefährlichen Stoffen. Albrecht wies darauf hin, dass viele chemische Substanzen gesundheitsschädigende Eigenschaften haben und die Folgen oft erst nach Jahrzehnten sichtbar werden. Die Teilnehmenden führten praktische Übungen durch, um den sicheren Umgang mit Chemikalien und den notwendigen Dokumentationen zu erlernen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung war die Evakuationsplanung, präsentiert von Roman Müller von der Firma MPS Müller Projects & Services GmbH. Er zeigte den Teilnehmenden, wie wichtig es ist, eine fundierte Evakuationsstrategie zu entwickeln und die benötigten Hilfsmittel bereitzustellen. Durch anschauliche Praxisbeispiele, wie etwa die lebensrettende Wirkung von Rauchmeldern, wurde den Teilnehmenden die tödliche Gefahr durch Brandrauch vor Augen geführt. In Gruppenarbeiten tauschten sie ihre Erfahrungen aus und erarbeiteten Evakuationskonzepte für ihre eigenen Unternehmen.
Die ERFA-Tagungen boten nicht nur wertvollen fachlichen Input, sondern auch die Gelegenheit, sich intensiv auszutauschen. Gemäss dem Fortbildungsreglement der Schweizerischen Gesellschaft für Arbeitssicherheit (SGAS) wurden für die Teilnahme an den Veranstaltungen zwei Fortbildungseinheiten (FBE) angerechnet.
KOPAS-Schulung: Praxisorientierte Gefahrenerkennung und -bewältigung
Die KOPAS-Grundausbildung zur Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ist für jede Person obligatorisch, die neu eine solche Aufgabe übernimmt. Dank eines vorbereitenden E-Learnings waren die 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer optimal auf den physischen Schulungstag im KATZ in Aarau vorbereitet. Das Ziel der Schulung bestand darin, dass die Teilnehmenden die wichtige Aufgabe als Kontaktperson für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz übernehmen können. Nach einer Begrüssung durch Cinzia Wilhelm von KUNSTSTOFF.swiss, führte Sicherheitsingenieur Dr. Bruno Albrecht die Teilnehmenden durch den abwechslungsreichen Tag. Am Vormittag untersuchten sie in drei Teams mit Hilfe von SUVA-Checklisten verschiedene Maschinen wie eine Tisch-/Ständerbohrmaschine, eine Kreissäge und eine Spritzgussmaschine, um potenzielle Gefährdungen zu erkennen. Die erkannten Gefährdungen wurden anschliessend unter der Leitung von Albrecht gemeinsam besprochen.
Nach einem regen Austausch während des Mittagessens vertieften die Teams am Nachmittag ihr Wissen. Sie füllten an der Spritzgussmaschine mit verketteten Anlagen eine Gefährdungstabelle aus und besprachen anschliessend gemeinsam die Ergebnisse sowie das korrekte Ausfüllen. Danach erläuterte Albrecht das Sicherheitskonzept gemäss den 10 Elementen des ASA-Konzepts (EKAS). Dabei hob er die Bedeutung der Verantwortung innerhalb des Unternehmens, die Erstellung eines Notfallkonzepts, die Schulung der Mitarbeitenden und die Solidarität im Team hervor. Es sei wichtig, die Kollegen einzubeziehen, um gegenseitigen Schutz zu gewährleisten. Albrecht betonte ausserdem, dass die KOPAS ihre Grenzen kennen und, wo nötig, zur fachlichen Unterstützung ASA (Beizug von Arbeitsärzten und anderen Spezialisten der Arbeitssicherheit) beiziehen müssen.
Wir danken dem KATZ für die Möglichkeit, die Schulung praxisnah an den Maschinen durchzuführen und freuen uns darauf, dies im kommenden Jahr fortzusetzen.